Das Ding an sich

Das Ding an sichEinführung in die Trilogie

Einführung in die Trilogie

 

Wo fange ich an? Eine vielleicht dumme Frage, werden Sie meinen. Schließlich bin ich Autor und Sie Leser. Sie haben jetzt Anspruch darauf, daß ich den Anspruch erfülle, den ich mit diesem Angebot bei Ihnen geweckt habe.

Das Ding an sich…………

Welches Ding? Und wieso an sich? Warum nicht für sich?

Soll ich bei Kant nachschlagen? Vielleicht später………

Ich glaube, ich hätte Lust, Sie jetzt etwas zu provozieren. Vor Jahren stolperte ich zufällig über ein physikalisches Lehrbuch. Darin las ich, daß bei einem Schuß die Kraft, die die Kugel nach vorn treibt, genauso groß ist, man spricht von Kraftvektoren, wie die Kraft, die nach hinten geht, also der Rückstoß. Zusammen addieren sich diese beiden Vektoren zu Null:

+1    <<———|———>>   -1

Ich war und bin restlos begeistert. In dieser Gesetzmäßigkeit liegt der Schlüssel für das Verständnis des gesamten Universums!

Alles klar? Wahrscheinlich nicht.

Vielleicht ahnen Sie etwas. Aber wir haben ja noch dreihundert Seiten Zeit, die Erklärung für diese Behauptung zu liefern. Wenn ich von wir spreche, schließe ich Sie mit ein. Das wird Ihnen vielleicht seltsam vorkommen. Aber ich habe keine Lust, hier einen Monolog zu halten. Ich schreibe dieses Buch nicht, um mich selbst zu befriedigen. Wir werden beide, Sie und ich, den Weg der Erkenntnis gehen, der durchaus bitter sein wird. Vielleicht habe ich einen kleinen Vorsprung, aber zu diesem Zeitpunkt habe ich auch nur eine ungefähre Vorstellung von unserem Ziel. Vielleicht führt der Weg in die Irre, oder besser nirgendwo hin. Dann haben wir Pech gehabt.

Beginnen wir mit einer einfachen Überlegung. Nehmen wir einmal an, die Wissenschaftler hätten mit der Behauptung recht, daß die Welt endlich sei. Unser Universum hätte vor ca. 15 bis 20 Milliarden Jahren angefangen zu existieren, indem es explodierte (die sogenannte Urknalltheorie) und sich bis zu ihrem heutigen Zustand und Umfang ausdehnte. Möglicherweise bis zu einem bestimmten Punkt, ab dem sie sich wieder zusammenzieht.

Die erste Frage, die sich aufdrängt, ist, was vor den ersten drei Sekunden der Entstehung war. Ein anderes, vielleicht größeres Universum, in dem unseres eingeschachtelt ist oder vielleicht Nichts? Aber was für ein Nichts? Und was wird am Ende aller Tage sein? Wohin dehnt sich das Universum aus? Was ist außerhalb des Raumes, den das Universum einnimmt?

Fragen, die wir hier nicht beantworten wollen und auch nicht können. Grundsätzlich können wir jedoch festhalten, daß, wo immer wir eine Grenze markieren, die Frage auftaucht: Und was ist dahinter?

Egal, wann wir den Zeitpunkt der Entstehung unseres Universums setzen, die Frage nach der Zeit vor der Zeit oder auch nach der Zeit wird uns beschäftigen. Genauso ist es mit dem Raum. Es spielt keine Rolle, wie weit wir die Grenzen des Raumes setzen. 10 Milliarden Lichtjahre oder 100 Milliarden. Was ist hinter dem Raum?

Erde  >>>  Grenze des Raums  >>>  anderer Raum?  >>>  ?

Demnach kann es eigentlich keine absoluten Begrenzungen geben. Zeitliche und räumliche Beschränkungen sind demnach subjektiv gesetzt. Sie hängen von unseren Fähigkeiten ab, Zeit und Raum wahrzunehmen oder besser, sie sind notwendig, damit wir uns orientieren können. Absolut gesehen gibt es weder einen Anfang noch ein Ende der Zeit genausowenig einen Anfang und Ende des Raumes.

Genauso verhält es sich mit einem potentiellen Schöpfer unserer Welt. Wenn es ihn gäbe oder auch gegeben hat, fragen wir uns, wer ihn geschaffen hat? Woher kommt er, wohin geht er? Und wenn es einen Schöpfer des Schöpfers geben sollte, fragen wir weiter. Da diese Kette möglicher Fragen und Antworten zu nichts führt, müssen wir daraus schließen, daß es keinen Schöpfer gibt. Zumindest keinen, der ursächlich verantwortlich zu machen ist. Es sei denn, wir glauben an einen übernatürlichen Schöpfer, der jenseits von menschlicher Logik steht. Aber dazu kommen wir noch später.

Wir haben also eine Welt vor uns, die weder zeitlich noch räumlich zu begrenzen ist und die keinen ursächlichen Schöpfer hat. Was haben wir dann überhaupt noch? Eigentlich nichts. Auf der anderen Seite leben wir in einer Welt, die voller Gegenstände und Leben ist, voll von Gut und Böse, Arm und Reich, Licht und Schatten, etc. Wie kann das zusammengehen? Objektiv betrachtet eine Welt ohne Begrenzungen, demnach schemenlos, zerfließend, ewig während, nebelhaft endlos ausgebreitet. Und subjektiv voller Ereignisse, gebärend, impulsiv, mit scharfen Konturen, sich stetig entwickelnd und verändernd.

Wie kann diese unsere Welt vor unseren Sinnen jeden Tag aufs Neue entstehen, ohne daß irgend etwas dafür verantwortlich ist. Etwas, das den Grund für unser Dasein liefert. Etwas, das uns Halt gibt. Etwas, das auch unabhängig von unserer Beobachtung existiert.

Natürlich glauben wir in unserem Alltagsverständnis, daß die Welt im Prinzip in Ordnung ist. Berechenbar, verständlich, verläßlich, unabhängig. Aber tatsächlich gibt es keinen Beweis für uns, daß die Welt auch ohne uns existiert. Nur durch unsere Sinne können wir sie in einer bestimmten subjektiv erlebten Weise erfahren. Wenn diese sich täuschen oder außer Kraft gesetzt sind, erfahren wir nichts.

Es gibt nur eine Antwort auf die Frage nach dem Wesen unserer Wirklichkeit. Wenn es keinen ursächlichen Schöpfer gibt, dann schöpft die Welt aus sich heraus!

Was heißt das? Ganz einfach: Aus nichts kommt nichts! Wenn kein Schöpfer da ist, gibt es auch keine Schöpfung. Wenn es keine Grenzen gibt, gibt es auch keine Zeit und keinen Raum. Wenn wir trotzdem Erfahrungen haben, dann ruht die Erfahrung in sich. Dann addieren sich die Vektoren zu Null, wie am Anfang angesprochen, d.h. es gibt Plus- und Minus-Erfahrungen, beide von gleicher Größe. Ganzheit und Gegensatz, so einfach ist das.

Alles klar? Natürlich nicht. Ich freue mich darauf, mit Ihnen diese Erkenntnis jetzt gemeinsam auf einer Reise zu den Quellen der Erfahrung nachzuvollziehen und verständlich zu machen.

Zunächst werden wir das Tor zu einer anderen Wirklichkeit aufstoßen, um über Dinge und Begebenheiten zu hören, die uns erstaunen werden und unserem Selbstverständnis den ersten Stoß geben. Mystik, Magie, Alchimie – Firlefanz von gestern oder heute noch modern?

Modern ist auf jeden Fall der zweite Teil der Trilogie. Hier geht es um die esoterische Seite der Wissenschaft. In den Grenzbereichen der Forschung, vor allem der Elementarteilchenphysik, ist die Welt schon lange nicht mehr in Ordnung. Die Wissenschaftler selbst müssen feststellen, daß ihr Weltbild dringend überholungsbedürftig ist.

Und last not least kommen wir zur Beantwortung der Frage, welches Prinzip hinter allen Erscheinungen steht. Gegensätze wie die beiden Seiten einer Münze sind offenbar die Grundlage für unsere Erfahrung. Wie man dieses Gegensatz-Prinzip verstehen kann und wie man damit insbesondere im Alltag umgeht, versucht der dritte Teil zu verdeutlichen.

Insgesamt gesehen entstanden die Teile dieser Trilogie innerhalb von 10 Jahren, teilweise als selbständige Bücher veröffentlicht. Insofern ist die eine oder andere Ungereimtheit zu entschuldigen.

Düsseldorf, im September 1998

Hans E. Ulrich

 

weiter zum Teil 1

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