Eine philosophische Entdeckungsreise

Das Spiel mit dem Gegensatz

2.1.5 Den inneren Schweinehund besiegen!

In der Physik gibt es den Begriff der Massenträgheit. Selbst fast unsichtbare Ele­men­tarteilchen folgen dem Weg des geringsten Widerstandes; wer sollte es daher dem Menschen verdenken, daß er unnötigen Aufwand tunlichst ver­meidet.

Die Trampelpfade auf dem Rasen von Parks, die zwecks Abkürzung angelegt wer­den, zeugen letztlich von unserem Entwicklungsstand. Auch der Abfall an den Rändern von Autobahnen, auf Raststätten oder in Erholungsgebieten bzw. die Bequemlichkeit im eigenen Hause (Unordnung, Unerledigtes), die mangeln­de Disziplin am Arbeitsplatz (Keine Lust, kein Engagement) oder die Trägheit in den zwischenmenschlichen Beziehungen (mangelndes Interesse, wenig Einsatz) lassen uns erkennen, daß wir hier einem Gesetz folgen, das Ausdruck unserer Betonung auf materieller Besitzstandswahrung und -vermehrung ist.

Materie und Geist bilden wie gesagt einen Gegensatz. Materie hat viel mit Masse, Gewicht, Trägheit, Druck und potentieller Kraft zu tun, während Geist mit Luft, Leichtigkeit, Beweglichkeit, Dynamik, Energie verbunden wird. Materie ist auch Synonym für unten (Hölle, Schlechtes, Teufel, Versuchung) und Geist für oben (Himmel, Engel, Gutes, Moral).

Die Geschichte der Menschheit entspricht einem Weg von der Materie zum Geist, vom Primitiven zum Kulturellen, vom Krieg zum Frieden, von der Quan­ti­tät zur Qualität, von der Masse zum Individuum, von der Autokratie zur Demo­kra­tie. Den meisten von uns ist es noch nicht gelungen, die Fesseln der materiellen Anziehungskraft zu sprengen. Sie gehen immer noch blind den Weg des scheinbar geringsten Widerstandes. Arbeiten nur, um zu leben. Leben, um nicht zu sterben. Möglichst wenig Aufwand, dafür aber maximalen Ertrag. Nach dem Motto: Lieber reich und gesund, als arm und krank.

Sich selber einen Tritt geben, wenn wieder einmal der Teufel mit der Sünde der Bequemlichkeit winkt. Raus aus der Stumpfheit des „Ich kann nicht, ich will nicht, ich habe keine Lust“. Immer dann, wenn wir den Weg trotz Verbot abkürzen, fal­len wir aus dem Paradies des Gleichgewichts. Das mag ziemlich weit hergeholt klingen, aber Himmel und Hölle finden hier auf dieser Erde statt, falls Du das noch nicht bemerkt haben solltest. Faulheit stinkt nicht umsonst bis zum Himmel.

Also merke Dir: Wenn Du Dich das nächstemal dabei ertappst, daß Dich wieder dieses Gefühl von Trägheit und Schlappheit überfällt, wenn eine Aufgabe zu erledigen ist, dann stell Dir vor, daß diese Einstellung genau der Grund dafür ist, daß Du mit mehr als einem Bein im Sumpf der Gegensätze steckst, und daß Du nur die Möglichkeit hast, da herauszukommen, wenn Du jetzt in diesem Augenblick den Stier bei den Hörnern packst und Dich wie weiland Münchausen aus dem Morast ziehst.

  • Anonymous

    Vielen Dank für dieses Buch. Es ist seit langem ein Buch das ich sofort komplett bis zum Ende gelesen habe. Viele Grüsse Willy

    • hulrich

      Vielen Dank, Willy! Ist schön, wenn mal jemand antwortet und dann noch so positiv. Für weitere Fragen oder Kommentare stehe ich gerne zur Verfügung. Hans Ulrich

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