Eine philosophische Entdeckungsreise

Das Spiel mit dem Gegensatz

2.1.10 Entdecke die Zeichen der Zeit

Wenn Du gefragt wirst, wann der Dreißigjährige Krieg war, hast Du vielleicht spontan die richtige Antwort parat. Fängst Du aber erst an nachzudenken, kann es Dir passieren, daß Du nicht einmal weißt, wie lange er gedauert hat.

Dieser Gesellschaftswitz hat natürlich einen tieferen Sinn. Das, was richtig und falsch ist, läßt sich nicht immer oder sogar nur selten mit logischem Denken er­mitteln. Auch das Gedächtnis läßt uns oft im Stich. Insbesondere dann, wenn wir uns unter Druck setzen. Der Verstand ist auf der einen Seite nützlich, wenn er uns z.B. vor emotionsbeladenen Entscheidungen schützt oder Ängste auflösen hilft, auf der anderen Seite ist er natürlich auch hinderlich, wenn Dinge passie­ren, die er nicht erklären kann und dagegen blockiert.

Man sagt, daß der westliche Mensch eher verstandesorientiert handelt als der östliche, insbesondere fernöstliche, wo häufig die Entscheidungen aus dem Bauch heraus gefällt werden, ohne daß sie einer rationalen Begründung bedürfen. So sind z.B. die schwarzen Katzen, die jemandem über den Weg laufen und Unheil bringen sollen, hier im Westen ziemlich aus der Mode ge­kom­men. Ein Chinese nimmt derartige Omen sehr ernst. Für den fernöstlichen Menschen und sicher für viele andere Kulturen auch, ist die Einheit von Innen und Außen gelebte Wirklichkeit. Zufall gibt es nicht. Alles, was passiert, hängt mir Dir zusammen. Deswegen achte darauf, welche Botschaften die Ereignisse Dir bringen.

Als ich kurz nach einem Umzug von einer Nachbarin angesprochen wurde, daß ich gefälligst meine Hunde auf meinem Grundstück halten und diese nicht in der ländlichen Gegend, sprich auf ihrem Grundstück, herumlaufen lassen solle, dachte ich lediglich an die Unfreundlichkeit der Menschen. Zwei Tage später war einer der Hunde für immer entlaufen.

Astrologie und Tarot sind zwei Instrumente, mit denen sich der geschilderte Zusammenhang besonders deutlich machen läßt und sich im übrigen wachsen­der Beliebtheit erfreut. Die Astrologie versucht anhand von Planetenkonstella­tio­nen nach dem Motto: „Wie da oben, so auch unten“ die erdbezogenen Abläufe zu deuten und beim Tarot kann man mit Hilfe von speziellen Karten, die „zufällig“ gezogen werden, Antworten zu gestellten Fragen bekommen. Wer sich über das Boulevard-Niveau hinaus mit diesen esoterischen Disziplinen beschäftigt, wird erstaunt sein, wie viele sinnvolle Antworten dabei für ihn herauskommen. In einem älteren astrologischen Werk von W.Döbereiner wird für jeden Geburtstag eines Jahres ein Lebensmotto aufgestellt. Bei meinem Geburtstag (5. Sept.) fand sich: „Das Unberechenbare berechenbar machen“. Ich wüßte nicht, was Treffender sein könnte. Und fast alle beim Tarot gezogenen Karten entsprechen genau der abgefragten Situation, obwohl es 78 Karten mit den unterschiedlichsten Motiven gibt. Ein Bilderbuch, das wirklich als Buch des Lebens und vor allem auch als Spiegel des Lebens benutzt werden kann.

Doch ich will hier keine Reklame für Esoterik machen. Nur an das zu glauben, was man begreifen kann und nicht die Möglichkeit von zusätzlichen Dimensio­nen und Erklärungsmodellen zuzulassen, engt den Horizont zu stark ein. Laß Dich bei Deinen Entscheidungen absichtlich öfter einmal von spontanen Ein­fäl­len, von zufälligen Begegnungen und Ereignissen, von irrationalen Wegweisern leiten. Die Geheimnisse der Welt liegen offen vor Dir. Denk nicht nur darüber nach, sondern schau Dich um.

 

  • Anonymous

    Vielen Dank für dieses Buch. Es ist seit langem ein Buch das ich sofort komplett bis zum Ende gelesen habe. Viele Grüsse Willy

    • hulrich

      Vielen Dank, Willy! Ist schön, wenn mal jemand antwortet und dann noch so positiv. Für weitere Fragen oder Kommentare stehe ich gerne zur Verfügung. Hans Ulrich

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